Eigentlich muss man doch jetzt nichts machen, oder?

Viele Leute fangen jetzt an, wie wild den Garten winterfest zu machen.

Zur Beruhigung: Ich mache so gut wie gar nichts im Moment.

Die Blumenzwiebeln für das nächste bunte Frühjahr sind hoffentlich schon versenkt. Je früher diese im Herbst gesteckt werden, desto besser können sie einwurzeln.

Das Herbstlaub lasse ich an Ort und Stelle in den Beeten liegen. Es bietet erstens einen Schutz für den Boden und die Pflanzen, und die Amseln freuen sich den ganzen Winter über die darunter versteckten Insekten und Würmer. Wenn Sie ein intaktes Bodenleben haben, ist ein Großteil davon im Frühjahr schon umgesetzt.

Nur vom Rasen und der Terrasse entferne ich das Laub. Der Rasen würde darunter anfangen zu schimmeln. Da ich aber nicht gerne harke, mähe ich an trockenen Tagen einfach mit dem Rasenmäher noch einmal drüber. Diese Mischung aus klein geschredderten Laub und Rasenschnitt ist übrigens bestes Futter für den Kompost, oder als Abdeckung unter Hecken, Sträuchern oder im Gemüsegarten geeignet. Dann sollten Sie aber ein wenig Erde oder fertigen Kompost zum Beschweren darüber streuen, sonst müssen Sie diese Arbeit nach den ersten Stürmen vielleicht noch einmal machen. Überhaupt sollte der Rasen nicht zu hoch in den Winter gehen, also ruhig nochmal Anfang November mähen.

In den Teich sollte auch kein Laub gelangen, am Besten spannen Sie ein Netz drüber.

Was ich jetzt aber an trockenen Tagen immer mal wieder mache, ist noch einmal grob das Unkraut, bzw. politisch korrekt Beikraut, aus den Beeten zu entfernen. Alles was ich jetzt noch jäte, kann erstens nicht über den Winter weiter wachsen und zweitens habe ich dann im Frühjahr etwas weniger Arbeit.

Jetzt im Herbst ist auch noch die richtige Zeit zu pflanzen. Nach den Erfahrungen der letzten drei Sommer hat man bei der Herbstpflanzung definitiv weniger zu gießen. Solange der Boden auch noch warm ist, wurzelt alles gut ein. Nur verschiedene Gräser und Spätblüher wie Herbstanemonen würde ich dann erst wieder im Frühjahr nachpflanzen. In den Beeten können auch Stauden geteilt und Sträucher umgepflanzt werden.

Wenn Sie Hilfe bei der Planung brauchen….

Staudenpflanzung Gartenplan

Die Stauden in den Beeten lasse ich komplett stehen, außer sie werden matschig wie z.B. die Hosta. In den Stängeln können Insekten überwintern, das Verwelkte schützt die Pflanze und braune Samenständer sehen mitunter super schön aus.

Staudenbeet im November

Schneiden Sie jetzt alles runter, haben Sie bis zum Frühjahr nichts mehr zu sehen, keine Struktur und Höhe mehr in den Beeten und keine schönen Raureifbilder.

Was ist schöner? Die Blüte oder der Samenstand?

Und für alle, denen das Herbstwetter schon auf die Nerven fällt, es hat noch lange nicht genug geregnet. Googlen Sie mal Dürremonitor, der ist nach wie vor erschreckend für die tieferen Bodenschichten.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Herbst.

Ihre Gärtnermeisterin

Anja Berger

Ein neues Gartenjahr beginnt…

Es ist Anfang Januar und die meisten denken noch nicht mal an ihren Garten.

Es ist zwar nicht kalt, aber ungemütlich. Trotzdem sollte ein gut geplanter Garten an jedem Tag im Jahr seinen Besitzer nach draussen locken.

Es ist klar, daß ich im Januar nicht die Blütenfülle des Sommers habe, aber es gibt einige Pflanzen, die jetzt blühen.

Zum Beispiel der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum), der aufgebunden als Kletterpflanze bis zu 2,5 Meter hoch werden kann. Die gelbe Blüte beginnt im Dezember und kann bis zum März andauern. Ich habe einen Winterjasmin in einem großen Topf mit Rankgerüst, den ich, sobald die Blüte beginnt, an den Hauseingang stelle. So kann ich mich jeden Tag dran erfreuen. Überhaupt sollten alle Winterblüher nicht in die hinterste Ecke im Garten gepflanzt werden, sondern entweder schön vor ein Fenster oder beim Autostellplatz.

Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)

Außerdem gibt es viele Gehölze, die entweder eine schöne Rindenfärbung oder eine interessante Rindenstruktur aufweisen. Beim Zimtahorn (Acer griseum) löst sich nach Jahren die rotbraune Rinde in Fetzen vom Stamm. Das sieht natürlich besonders spektakulär aus, wenn der Großstrauch (bis zu 5 Meter Höhe) von hinten von der Sonne beschienen wird.

Zimtahorn (Acer griseum)

Da ich aber im Herbst fast gar nichts in meinen Staudenbeeten abschneide, erfreue ich mich auch immer noch an tollen Samenständen und Wintersilhouetten. An den Samen picken übrigens auch viele Vögel und in den welken Stängeln können viele Insekten überwintern.

Die einzigen Arbeiten, die jetzt im Garten zu tun sind, sind folgende:

Regentonnen vor Frostperioden immer entleeren

Den Rasen von Herbstlaub befreien, da das Gras sonst darunter schimmelt.

Sobald die ersten Blumenzwiebeln austreiben, sollten diese gezielt mit einem organischen Dünger gedüngt werden. Am wichtigsten ist das bei den großblumigen und prächtigeren Zwiebeln wie Tulpen oder Narzissen, aber auch Schneeglöckchen oder Krokusse freuen sich über eine dünne Schicht Kompost.

Düngung beim Austrieb der Blumenzwiebeln im zeitigen Frühjahr nicht vergessen!!

Ansonsten sollten Sie Pläne machen, was im Garten alles umgestaltet werden kann. Wo waren Blühpausen? Welche Pflanzen haben in den letzten beiden Sommer als erstes schlapp gemacht? Welche Farben haben zusammen gepasst und welche nicht? Möchten Sie mehr Beerensträucher ? Oder vielleicht einen Obstbaum?

Ich wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Januar und bald beginnen die Schneeglöckchen zu blühen.

Ihre Gärtnermeisterin

Anja Berger