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Meine Gartenkolumne

Hier verrate ich regelmäßig Tipps zum Gärtnern.

Was für eine Trockenheit im Juni...

Was für eine Trockenheit in diesem Jahr...

Ich glaube jeder, der einen Garten hat, wartet im Moment sehnsüchtig auf Regen.
In den ersten sechs Monaten 2017 hat es insgesamt weniger geregnet als im Januar und Februar 2016. Hoffentlich regnet es aber ab Mitte dieser Woche erst einmal sanft und nicht mit Starkregen, denn der ausgetrocknete Boden kann so schnell überhaupt kein Wasser aufnehmen.
Wenn Sie gießen, sollten Sie seltener, aber dafür durchdringender gießen und zwar mindestens 20 Liter pro Quadratmeter.
Wobei ich ehrlich zugebe, dass ich meine Bauernhortensien in den letzten Wochen täglich gegossen habe. Den Blättern und Blüten sehen Sie aber auch sofort an, wenn diese Durst haben.

 

Bauernhortensie

 

Bevor jetzt hoffentlich der Regen endlich einsetzt, sollten Sie auf jeden Fall die Junidüngung in den Beeten und auch vom Rasen noch erledigen.
Außerdem freuen sich hoch wachsende Stauden wie z.B. Kandelaberehrenpreis oder Schafgarbe über Staudenstützen, damit sie bei Regen und Sturm nicht abknicken.
Ich bin nach wie vor begeistert von meinen individuell einsetzbaren Stützen, die im Garten relativ schnell rosten und so noch weniger auffallen. ( 10 Stück kosten bei mir 27 Euro und halten ewig ( außer man versucht sie mit dem Hammer in die Erde zu hauen)).
Obwohl es so trocken war, haben sich trotzdem Samenunkräuter weiter ausgebreitet. Lassen Sie diese auf keinen Fall zur Blüte kommen, sonst haben Sie später im Herbst oder im nächsten Jahr noch viel mehr Arbeit.
Am 24. Juni war der Johannistag, ab dem Zeitpunkt bilden die Gehölze noch einmal einen Trieb aus. Deswegen sollten Sie auch jetzt spätestens noch einmal einen Formschnitt an Ihren Hecken ausführen.

 

Formschnitt

 

Dabei schneiden Sie die Hecke an der Basis immer breiter als oben, also trapezförmig. Nur so gelangt auch genügend Licht nach unten und die Hecke verkahlt nicht.
Denken Sie ruhig auch einmal daran, Ihre Hecke zu gießen. Hecken sind oft viel zu dicht gepflanzt und konkurrieren extrem um Nährstoffe und Wasser. Gerade die weit verbreiteten Lebensbäume kommen eigentlich aus den feuchteren Gebieten aus Ostamerika und vertragen diese Sommertrockenheit überhaupt nicht.

Viele Stauden, wie z.B. Rittersporn (Achtung Schneckengefahr), Katzenminze, Frauenmantel und auch die Sterndolden blühen oft ein zweites Mal im Jahr, wenn sie direkt nach der Blüte zurück geschnitten und gedüngt und gewässert werden.
Wenn Sie jetzt Kräuter wie Thymian, Salbei oder Rosmarin etwas stärker abernten, fördern Sie auch den Neuaustrieb und somit die Verjüngung der Stauden bzw. Halbsträucher.

 

Kräuter

 

Ansonsten putze ich mehrmals in der Woche meine Balkonblumen und auch die Rosen von den verblühten Blüten aus, damit sie schneller zur Nachblüte kommen.
Vergessen Sie nicht, Ihre Kübel- und Topfpflanzen wöchentlich mit einem Flüssigdünger zu verwöhnen.

Was mache ich noch regelmäßig im Moment?
Ich keschere Algen und ins Wasser gefallene Blätter und Blüten aus meinem Seerosenbecken und entferne auch die verblühten Seerosenblüten, damit so wenig organische Substanz wie möglich in das Teichwasser gelangt.
Da mein Seerosenbecken auch nicht sonderlich groß ist, musste ich bei der Trockenheit öfter Regenwasser nachfüllen.

Puh, das waren jetzt aber viele Tipps und Anregungen.
Genießen Sie einfach auch mal Ihren Junigarten und vor allem auch die warmen Abende.
Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger