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Meine Gartenkolumne

Hier verrate ich regelmäßig Tipps zum Gärtnern.

Abertausende Blumenzwiebeln...

Abertausende Blumenzwiebeln...

Jedes Jahr Mitte September wiederholt sich das Spiel.
Für meine Kunden, aber auch immer wieder für mich, bestelle ich hunderte und tausende Blumenzwiebeln.
Ich bin ein bekennender Fan von den Frühlingsblühern, da man mit ihnen praktisch die Beetfläche verdoppeln kann.

 

Tulpen

 

Sie werden überall zwischen die Stauden oder unter die Sträucher gesetzt, blühen je nach Sorte im Februar bis Mai und werden dann von den Stauden überwachsen, die das Beet im Sommer mit Blüten schmücken.

Um für einen langjährigen Erfolg mit den Zwiebeln zu sorgen, sollten Sie ein paar Dinge beherzigen:
1. Die Zwiebeln sollten nach dem Kauf so schnell wie möglich gepflanzt werden. Ist dies aus irgendeinem Grund nicht möglich, so sollten sie kühl, trocken und dunkel aufbewahrt werden. (Ich hatte auch schon Kunden, die die Packungen auf die Heizung gelegt haben, angeblich sollen die Krokusse trotzdem im Februar geblüht haben...)
2. Die harten Knollen von der Strahlenanemone (Anemone blanda) und dem Winterling (Eranthis hyemalis) sollten vor dem Pflanzen über Nacht in Wasser eingeweicht werden, damit sie sich voll saugen können.
3. Je nach Sorte steckt man die Zwiebeln einzeln oder immer drei bis fünf zusammen. Als grobe Faustregel gilt: Je größer die Zwiebel, desto mehr Abstand. Also Krokusse, Strahlenanemone, Winterling und z.B. Traubenhyazinthen können Sie ruhig zu mehreren in ein flaches Loch stecken.
Wurzeln nach unten und die Spitze nach oben. Bei den Knollen von z.B. Winterling und Strahlenanemonen kann man das schlecht erkennen. Die Knollen würden sich zur Not aber auch selber im Boden drehen.
4. Als Faustregel für die Pflanztiefe gilt die doppelte Zwiebelgröße.

 

Blumenzwiebeln

 

Wer sich den Luxus des Zierlauches 'Globemaster' gegönnt hat, wird im ersten Moment stöhnen, da die Zwiebeln wirklich gigantisch groß sind. Sie müssen wirklich tiefe Löcher graben, aber dafür entschädigt die Blüte nächstes Jahr im Mai wirklich.

 

Zierlauch

 

Ich weiß, dass Blumenzwiebelsetzen, meist bei schlechterem Herbstwetter, nicht gerade zu den schönsten Gartenarbeiten gehört. Aber wenn Sie bei jeder Zwiebel an die Freude im nächsten Frühjahr denken, geht das Ganze direkt viel leichter von der Hand.
Ob Sie nun die Zwiebeln flächenmäßig eher zusammen pflanzen, oder im ganzen Beet locker verteilen, ist persönliche Geschmackssache. Manche Gärtner schwören auf die Methode, die Zwiebeln einfach in das Beet zu schmeißen und dort, wo sie liegen bleiben, dann einzupflanzen. Das mag in einem frisch angelegten Beet vielleicht auch funktionieren, ich habe in meinem Garten eher das Problem, eine freie Stelle für eine neue Blumenzwiebel zu finden. Oft mache ich eine vorhandene Zwiebel auch kaputt, trotzdem bestelle ich jedes Jahr auf das Neue absurd viele Zwiebeln, weil ich es im Frühjahr nie erwarten kann, dass es endlich los geht und die Krokusse und Co. sind auch die ersten Nahrungsquellen für meine Bienen.

Wenn Ihr Boden zu Staunässe neigt, sollten sie das Pflanzloch mit ein wenig Sand lockern. Blumenzwiebeln, bis auf die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris), vertragen keine Staunässe.
Pflanzen Sie z.B. Krokusse in den Rasen, stechen Sie mit dem Spaten ein Rechteck an drei Seiten ab und lösen dann vorsichtig mit dem Spatenblatt die Rasensode. Diese klappen Sie dann zurück, lockern den Boden und stecken fünf Zwiebelchen in die gelockerte Erde. Danach klappen Sie den Rasen zurück und treten ihn an. Fertig!

 

Krokusse

 

Denken Sie bitte daran, wenn Sie Krokusse, Schneeglöckchen oder Narzissen in die Wiese pflanzen, dürfen Sie erst mähen, wenn das Laub braun geworden ist. Das kann im Frühjahr also etwas dauern und in der Zeit sieht der Rasen nicht gerade wie ein englischer Rasen aus.
Sind die Zwiebeln in steter Vorfreude dann alle verbuddelt, gibt es bis zum nächsten Frühjahr nichts mehr für uns zu tun. Die Zwiebeln jedoch bilden schon Wurzeln.
Sobald im Februar die ersten grünen Spitzen zu sehen sind, müssen Sie allerdings düngen.
Eine Tulpe hat vom Austrieb über die Blüte bis zum Einziehen nur ein paar Wochen Zeit. In dieser kurzen Zeitspanne findet ihr ganzer Jahreszyklus statt und dafür brauchen die Zwiebeln einfach Nährstoffe, die sie dann wieder zurück in ihr Speicherorgan führen als Kraftreserve für das nächste Frühjahr. Aber keine Sorge, ich werde Sie schon rechtzeitig daran erinnern!

 

Beenden möchte ich die Kolumne mit einem Herbstbild von meinem neuen Staudenbeet, das erst im April angelegt wurde mit Schwerpunkt Spätsommerblühern. Ich bin jedenfalls begeistert!
Und das war und ist ein Gesummse mit meinen Bienen in den Stauden...

 

 

Staudenbeet

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Herbstanfang und viel Spaß beim Blumenzwiebelsetzen
Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger