Ist der Boden zu sauer, sollten Sie kalken...

Ich meckere wirklich selten über das Wetter, da wir es ja sowieso nicht ändern können. Meistens kann ich mir die Witterung sogar schön reden, aber im Moment empfinde ich den Regen auch als ausreichend.
Mein Garten steht stellenweise komplett unter Wasser, an einer Stelle schwimmen sogar aufgeschwemmte Schneeglöckchenzwiebeln in den Pfützen herum.
Schrecklich!
Aber es kommen auch wieder bessere Gartenzeiten.

Ich nutze im Moment die gartenfreie Zeit, um Pläne zu schmieden, viele, viele Gartenbücher zu lesen und auch über Veränderungen im Garten nachzudenken.
Noch ist es viel zu früh und leider auch zu nass, um irgendetwas im Garten zu machen.

Aber sobald es einige Tage trocken ist und der Garten überhaupt wieder begehbar ist, sollten Sie nach einer Messung des pH-Wertes eventuell kalken.
Mit einem Gerät wird der Säuregehalt des Bodens als pH-Wert gemessen. Neutral ist pH 7, darüber wäre alles alkalisch und unter pH 7 gilt ein Boden als sauer.

 

 

Der optimale Wert ist auch von der Bodenstruktur abhängig. Das heißt, sandige leichte Böden werden eher etwas saurer gehalten als unsere schweren lehmigen Böden in Solingen.
Die meisten Pflanzen bevorzugen einen leicht sauren Boden von 6 bis 6,5.
Die so genannten Moorbeetpflanzen wie Azaleen, Rhododendron, Erica, Camelien und Heidelbeeren brauchen einen viel tieferen pH-Wert von 4,5.
Sie sollten jedoch nie auf gut Glück kalken oder sogar regelmäßig jeden Winter, da ein zu hoher pH-Wert die Nährstoffverfügbarkeit von den so genannten Spurenelementen (z.B. Eisen, Magnesium oder Bor) vermindert.

Die beste Zeit um zu kalken liegt jetzt im Winter, da der ausgebrachte Kalk leicht einregnen kann. Sie können ihn, da wo es möglich ist (z.B. in den Gemüsebeeten) auch einarbeiten.
Ein zu saurer Boden ist auch eine von mehreren Gründen, warum in Ihrem Rasen sehr viel Moos wachsen kann.
Es könnte auch Nährstoffmangel, Staunässe oder zu viel Schatten sein, aber das ist mal ein eigenes Thema für eine Kolumne.
Kalke werden aus Mineralien wie Dolomitmarmor, Kalkstein oder Kreide hergestellt, die mehr oder weniger aus reinem Kalziumkarbonat bestehen.

 

 

Ich verwende und empfehle den Algomin Algenkalk, der aus getrockneten Rotalgen gemahlen wird und zusätzlich zum Kalzium auch noch Magnesium und eine Menge an Spurenelementen wie Jod und Selen beinhaltet.
Die Aufwandmenge liegt bei ungefähr 100 g pro Quadratmeter.

Und wenn Sie dann kalkend durch Ihren Garten gehen, werden Sie auch schon ganz viele Schneeglöckchenspitzen entdecken.
Es geht nämlich bald los....
Ein wunderschönes, erfolgreiches und buntes Gartenjahr wünscht Ihnen
Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger