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Meine Gartenkolumne

Hier verrate ich regelmäßig Tipps zum Gärtnern.

Gießen-aber richtig!

Gießen - aber richtig!!

Was für eine Trockenheit und Hitze..
So extrem wie den Sommer 2018 habe ich es im Garten noch nie empfunden.
Ich gieße jeden Abend fast 1500 Liter, zwar hauptsächlich die Topfpflanzen, aber auch im Garten sind so einige Kandidaten, die regelmäßig Wasser brauchen. Die Hortensien z.B., oder auch die Kerzenknöteriche.
Aber da es seit Mai fast nicht mehr geregnet hat, bzw. immer nur 4 Liter pro Quadratmeter, ist der Boden so ausgetrocknet, dass selbst Stauden, Sträucher und Bäume in Bedrängnis geraten. Heißer Wind verstärkt die Verdunstung über die Blätter noch zusätzlich.
Herabhängende oder eingerollte Blätter sind ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze Wasser braucht.

Sie sollten aber lieber einmal viel gießen, als jeden Abend ein wenig.
Auch täuscht man sich gerne, wieviel man gegossen hat, wenn man mit dem Schlauch gießt. Ich rate meinen Kunden immer:,, Stoppen Sie die Zeit, die Sie brauchen, um mit dem Schlauch und dem normalen Wasserdruck eine 10 Liter Gießkanne zu füllen.˜ Sie werden sich wundern, wie lange das dauert.

Giesskannen Trockenheit giessen

 

Als Regel gilt: 20 Liter pro Quadratmeter!!!! Lieber selten und viel, als öfter und wenig!!!!
Wenn Sie ein Staudenbeet von 10 Quadratmetern bewässern wollen bzw. müssen, sollten Sie also ausrechnen, wie lange sie brauchen, bis 200 Liter Wasser aus dem Schlauch gekommen sind.
Gießen Sie jeden Abend nur ein wenig, dann bleiben die Wurzeln auch nur im oberen Bodenbereich und können sich nie von alleine versorgen. Wird der Boden einmal wöchentlich ausgiebig und durchdringend durchfeuchtet, wachsen die Wurzeln viel tiefer und sind für solche Trockenzeiten viel besser gewappnet.
Um das zu Überprüfen, können sie auch einmal den Boden mit dem Spaten aufgraben. Also nicht die Pflanzen zu sehr verwöhnen!

Mein Rasen ist nicht nur braun, der ist knusprig. Um den kann ich mich aber nicht auch noch kümmern, der wird sich nach den ersten Regenfällen wieder erholen und einen englischen Rasen habe ich ja sowieso nicht.
Aber auch viele, viele Stauden und Sträucher leiden und sind schon vertrocknet. Mein Garten ist einfach zu groß, um ihn komplett zu bewässern, aber beobachten Sie einfach genau ihre Pflanzen. Sie können es ihnen ansehen, ob sie noch ausreichend versorgt sind, oder schon leiden.
Gießen Sie am besten spät abends, damit das Wasser nicht direkt verdunstet, sondern gut aufgenommen werden kann.
Gießen Sie nicht mit einer ganz feinen Brause, sondern mit einem gröberen Strahl.
Und gießen Sie möglichst direkt auf den Boden und nicht von oben die ganze Pflanze.
Giessbrause

 

Sollten Sie einen Baum haben, der auch schon Blätter abwirft, gießen Sie hauptsächlich da, wo die Laubkrone endet. Am Stamm selber sind fast keine Saugwurzeln, sondern nur Verankerungswurzeln.
Um beim regelmäßigen Gießen Zeit zu sparen, lege ich auch manchmal den Schlauch ohne Gießtülle an einen Strauch und lasse nur ganz wenig Wasser laufen. Dann stelle ich mir einen Timer auf 20 oder 30 Minuten, und lege den Schlauch dann an die nächste Stelle. Aber ohne Timer klappt das nicht, versprochen.
Besorgen Sie sich für ihre Töpfe die passenden Untersetzer, so kann überschüssiges Wasser noch später von den Wurzeln aufgesogen werden.
Wenn Sie einmal in der Woche mit Flüssigdünger düngen, sollte Ende August damit Schluss sein, damit die mehrjährigen Pflanzen noch vor dem Winter ausreifen können. Einjährige können bis zum Frost weiter gedüngt werden.
Bei frisch gepflanzten Sträuchern oder Bäumen sollte auf jeden Fall ein Gießrand vorhanden sein, sonst läuft das Wasser nur in den umgebenden Boden ab, und der Wurzelballen ist weiterhin trocken.
Und wenn Ihr Garten gut mit Wasser versorgt ist, schauen Sie sich mal die Bäume vor Ihrem Haus an, die leiden nämlich auch.
Ich hoffe, ich konnte ihnen ein paar Tipps verraten zum richtigen Wässern.

Ich wünsche uns allen einen oder vielleicht auch mehrere nächtliche leichte Landregen.
Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger