Heckenschnitt - aber richtig!
Heckenschnitt - aber richtig!!
Am 24.Juni ist der Johannistag. Ab diesem Tag schieben viele Gehölze nochmal einen zweiten Trieb nach.
Deswegen ist um den 24. Juni herum die richtige Zeit, um Hecken zu schneiden.
Wichtig beim Heckenschnitt ist, dass Sie zwischen dem 1. März und 1. Oktober aus Vogelschutzgründen nur einen Formschnitt ausführen dürfen.
Aber auch hierbei sollten Sie vor dem Schnitt die Hecke auf Nester untersuchen und eventuell diese Bereiche erst später schneiden.
Bei stark wachsenden Heckenpflanzen, wie z.B. Hainbuche (Carpinus), Rotbuche (Fagus), Liguster (Ligustrum) oder Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus),
müssen Sie im ausgehenden Winter noch einmal schneiden.
Bei schwächer wachsenden Hecken, wie z.B. Eibe (Taxus) oder Ilex reicht meistens ein Schnitt pro Jahr aus.
Ganz wichtig beim Heckenschnitt ist, dass Sie trapezförmig schneiden. Also die Hecke sollte unten breiter als oben sein, sodass in den unteren Bereich
genügend Sonnenlicht einfallen kann, damit die Hecke unten am Boden nicht verkahlt. Oft werden Hecken einfach ganz gerade an der Seite geschnitten und
im ungünstigsten Fall sogar unten schmaler als oben.
Schneiden Sie erst die Seiten und dann die Höhe. Wenn Sie ein schlechtes Augenmaß haben, spannen Sie eine Schnur oder lassen es ihren Mann machen so wie ich.
Hecken aus Sträuchern mit großen Blättern, z.B. Kirschlorbeer oder auch die Glanzmispel (Photinia) sollten Sie eher mit der Handschere schneiden,
da die mit der elektrischen Heckenschere abgeschnittenen Blätter braun werden und dann die ganze Hecke unansehnlich ist,
bis der Neuaustrieb alles überwachsen hat.
Bei Nadelgehölzen außer der Eibe dürfen Sie nicht in das alte Holz zurückschneiden. Es muss also immer noch Grün außen vorhanden sein, da
Lebensbaum, Scheinzypressen und Co. nicht mehr aus dem alten Holz austreiben können. Die Eibe kann man radikal außerhalb der Vogelschutzzeit einkürzen,
Eiben treiben immer und überall wieder aus.
Sollten Sie eine Feuerdornhecke (Pyracantha) haben, ist eigentlich jeder Zeitpunkt zum Schnitt ungünstig. Im Frühjahr schneiden Sie sich die Blüten ab und im
Juni die Beeren.
Als Werkzeug empfehle ich eine Akku Heckenschere, da das lästige Aufpassen auf das Kabel entfällt. Sollten Sie eine sehr hohe Hecke besitzen, bietet sich auch eine Teleskopheckenschere mit abknickbaren Schneidkopf an.
Ich weiß auch, das Heckenschnitt nicht wirklich Spaß macht, aber das Ergebnis ist schön.
Und ein buntes Staudenbeet im Sommer vor einem grünen Hintergrund ist doch auch was Feines.
Übrigens, wenn Sie ein neues Staudenbeet vor einer Hecke anlegen wollen, denken Sie bitte an einen Pflegestreifen zwischen Beet und Hecke, sonst ist der
Schnitt zumindest im Sommer sehr umständlich.
Direkt nach dem Schnitt sollten Sie mit einem organischen Dünger die Heckenpflanzen mit Nährstoffen versorgen, da diese enge Pflanzung sehr stressig und untypisch
für die Pflanzen ist. Eine Hainbuche oder eine Eibe werden ja normalerweise größere Bäume.
Ich wünsche Ihnen gerade Hecken und einen schönen Garten
Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger