Es ist zwar erst Anfang August und der Sommer startet mit den Temperaturen wohl erst jetzt so richtig durch, aber trotzdem ist nun die richtige Zeit, sich Gedanken über die Blütenpracht im nächsten Frühjahr zu machen. Obwohl ein gut geplanter Garten seinen Gärtner das ganze Jahr über lockt, weil es immer etwas zu entdecken gibt, freut man sich doch ab Februar immer sehr über die ersten Geophyten, wie Blumenzwiebelgewächse auch genannt werden.
Da ich im Moment meine Blumenzwiebelbestellaktion laufen habe, möchte ich Ihnen einfach ein paar Frühblüher vorstellen:
Das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) blüht ab Februar und bietet den Bienen und Hummeln erste Nahrung. Mit den Jahren verwildert es und bildet große Tuffs. Es gibt zwar unglaublich viele Sorten, aber das heimische Schneeglöckchen ist sehr robust und langlebig.
Auch der gelbe Winterling mit seinem feinen Honigduft startet im Frühjahr ganz früh und ist wichtig für die Insekten. Hat er sich einmal etabliert, versamt er sich auch gerne im Garten, wenn nicht zu viel gehackt wird.
Bei den Krokussen habe ich extra Sorten ausgewählt, die zuverlässig wiederkommen und sich auch vermehren, außer Sie haben Mäuse im Garten. Gerade der Elfenkrokus ( Crocus tommasinianus) bildet mit der Zeit große blaue Teppiche. In den Rasen gepflanzt, dürfen Sie allerdings erst nach dem Einziehen der Blätter das erste Mal mähen.
Die Präriekerze ( Camassia) blüht zwar erst im April/ Mai, aber mit einem leuchtenden Blau und hübschen Sternchen auf einem 80 cm hohen Stiel. Ich mag die unheimlich gerne. Im Frühjahr hat sie gerne einen feuchten Boden.
Die Zierlauchsorten ( Allium’Purple Sensation‘ und‘Globemaster‘) blühen im Frühjahr, bzw. Sommer ( Allium sphaerocephalon) und werden regelrecht belagert von Bienen. Die Bälle schweben an hohen Stielen über den anderen Blüten. Da das Laub der Zierläuche aber schnell häßlich wird, sollte man sie immer zwischen andere Stauden pflanzen, damit es dann verdeckt wird.
Früher war ich der Meinung, eine Osterglocke muss gelb sein. Mittlerweile liebe ich auch die weissen mit zarten Duft. Osterglocken sind etwas anspruchsloser und vertragen auch Halbschatten und etwas mehr Feuchtigkeit, während Tulpen volle Sonne und vor allem Trockenheit im Sommer brauchen. Sehr schön sind auch hier die Wildtulpen, die zwar etwas kleiner oder eine geöffnetere Blüte haben, aber sich auch gerne verwildern.
Ein besonderes Schmuckstück ist für mich noch der Bulgarische Lauch mit dem unaussprechlichen botanischen Namen Nectaroscordum siculum. Aus der schmalen aufrechten Knospe entfalten sich hängende grün bräunliche Glöckchen, die sich nach dem Verblühen zur Samenreife wieder aufrichten wie die Sagrada Familia in Barcelona.
Ich denke, Sie merken, wie toll ich Blumenzwiebeln finde. Damit verdoppeln Sie die Beetfläche und sorgen für einen ersten Blütenhöhepunkt ab Februar bis in den Mai. Dann übernehmen praktisch die Stauden den Staffelstab für das Blühen.
Ein kleiner Tipp noch für die Blumenzwiebeln:
Nicht kleckern, sondern klotzen!!!
Mit 10 Allium Zwiebeln erreichen Sie leider kein Blütenmeer.
Ich wünsche Ihnen einen schönen August
Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger