Das 1 x 1 des Düngens

Das 1 x 1 des Düngens
Ich werde immer wieder auf das Düngen im Garten angesprochen und merke, dass dort viele Fragen und Unsicherheiten bestehen.
Es wird jetzt ein wenig theoretisch in der Gartenschule, aber Sie müssen die Kolumne ja nicht auswendig lernen. Es reicht mir, wenn Sie vielleicht öfter mal nachlesen. Wobei es gar nicht so schwer ist….

Die Pflanzen benötigen Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen. Es gibt die so genannten Hauptnährstoffe, Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Calcium (Ca), Schwefel (S) und Magnesium (Mg). Des Weiteren gibt es die so genannten Spurenelemente, die die Pflanzen nur in geringen Mengen benötigen. Spurenelemente sind unter anderem Kupfer, Mangan, Bor oder Zink. Es gibt aber noch viele weitere.
Stickstoff wird im Boden nicht gespeichert und kann ausgewaschen werden. Deswegen sollte Stickstoff jedes Jahr zugeführt werden. Außerdem benötigen die Pflanzen den Stickstoff mengenmäßig auch am meisten.

Man unterscheidet organische Dünger, die aus pflanzlichen oder tierischen Ausgangsprodukten hergestellt werden und mineralische Dünger, die die Nährstoffe als anorganische Salze enthalten.
Grundsätzlich sind mineralische Dünger sofort wirksam, können aber auch bei unsachgemäßer Verwendung die Pflanzen und das Bodenleben ,,verbrennen“. Ich bezeichne mineralische Dünger immer als ,,Fast Food“ für die Pflanzen.
Organische Dünger müssen erst durch das Bodenleben umgesetzt werden, wirken dadurch etwas später, aber dafür auch über einen viel längeren Zeitraum.
Da ein gesunder Boden die Voraussetzung für gesunde Pflanzen ist und organische Dünger auch ,,Futter“ für das Bodenleben sind, bevorzuge ich auf jeden Fall organische Dünger, die darüber hinaus viel länger wirken.
Wenn Sie massive Wachstumsschwierigkeiten in Ihrem Garten haben, dann sollten Sie eine Bodenuntersuchung in Betracht ziehen.
Wenn aber alles so halbwegs wächst, vielleicht nur ein wenig kümmert, dann reicht es aus, mit einem organischen Volldünger zu düngen und den pH-Wert, also den Säuregehalt des Bodens zu bestimmen. Volldünger heißt nichts anderes, als dass Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten sind.
Die überall bekannte Hornspäne ist ein fast reiner Stickstoffdünger. Aber Phosphor ist gerade für die Blütenbildung sehr wichtig und Kalium für den Wasserhaushalt, die Gewebefestigkeit und die Frosthärte.

Auf den Düngerpackungen stehen meistens drei Zahlen, z.B. 7 : 4: 3.
Das heißt, dass im Dünger 7 % Stickstoff, 4 % Phosphor und 3 % Kalium enthalten sind.

Ich weiß, dass es unzählige Spezialdünger zu kaufen gibt: Buchsbaumdünger, Geraniendünger, Rosendünger, Koniferendünger usw. Meistens reicht aber ein Universaldünger völlig aus. Sollten Sie Gemüse anbauen, dann geben Sie einfach den Starkzehrern, wie z.B. den Tomaten oder den Kohlpflanzen eine handvoll mehr Dünger.

Wichtig ist bei den organischen Düngern der richtige Zeitpunkt, da sie ja nicht sofort wirken, sondern vom Bodenleben umgesetzt werden müssen. Anfang März und Anfang Juni sind die richtigen Zeiten, um Ihre Beete, Bäume und Stauden zu düngen.

Diesen Dünger können Sie bei mir erwerben. Ein Dünger für alle Pflanzen außer Rasen.


Also streuen Sie jetzt auf all Ihre Beete den Cuxin Universaldünger aus. Bitte halten Sie sich aber immer an die Mengenangaben auf den Packungen. Wenn Sie unsicher sind, wiegen Sie einmal auf der Küchenwaage ab, wie viel Gramm in ihre Hand passen. Bei organischen Düngern kommt es zwar nicht zu einer Verbrennung, aber ein Überdüngung ist auch nicht nötig. Wenn Sie ihn einarbeiten können und wollen, wirkt er schneller, wenn er nur oberflächlich auf der Erde liegt, dauert es länger bis er pflanzenverfügbar ist.
Als Ergänzung zu einem Volldünger können Sie noch zusätzlich alle paar Jahre ein Gesteinsmehl ausbringen. Gesteinsmehle sind klein gemahlene Gesteine, die voller Spurenelemente stecken. Damit füllen sie das Reservoir an Spurenelementen, die ja nur in Spuren gebraucht werden, wieder auf.


Ein Sonderfall in der Düngung ist die Rasenfläche.

Rasen benötigt viel Stickstoff, da sie ja wöchentlich den Rasenschnitt entfernen. Deswegen muss ein Rasendünger einen viel höheren Stickstoffanteil haben, als ein Blumendünger.
Besitzen Sie einen Mulchmäher ( wußten Sie übrigens, das diese Mäher in jeder Familie einen Namen haben?) brauchen Sie etwas weniger Dünger, da durch die kleingeschnittenen Grashalme ein Großteil der Nährstoffe ja wieder umgesetzt wird.
Beim Rasen bevorzuge ich auch einen organischen Dünger, der das Bodenleben fördert. Außerdem sollten Sie den Rasen auch mindestens dreimal im Jahr düngen ( ich höre Sie direkt stöhnen: ,,Dann wächst der Rasen ja noch schneller…“).
Nur durch eine regelmäßige und ausreichende Düngung können die Gräser der ständigen Beanspruchung durch uns und den ständigen Angriffen der Rasenunkräuter Widerstand bieten.

Organischer Rasendünger, den Sie bei mir erwerben können


Also sollten Sie auch Ihren Rasen jetzt im März das erste Mal mit dem Cuxin Rasendünger düngen.


Wenn der Säuregehalt Ihres Bodens zu niedrig ist ( der pH-Wert liegt unter 6), dann sollten Sie im Winterhalbjahr kalken. Ich empfehle Algenkalk, da dieser auch eine Menge an Spurenelementen und Magnesium enthält und nicht nur Calcium.

Algenkalk, der den Säuregehalt des Bodens neutralisiert und zusätzlich Spurenelemente enthält

Nun nur noch kurz ein paar Worte zu den Topf- und Kübelpflanzen:

Bio Flüssigdünger für alle Topfpflanzen


Die Nährstoffe in der Blumenerde sind verständlicherweise nach kurzer Zeit schon aufgebraucht, deswegen sollten Sie ab Anfang Mai bis Ende August einmal in der Woche mit einem Flüssigdünger gießen. Merken Sie sich einfach einen Wochentag. Bei mir ist der Sonntag der Düngetag. Regnet es am Sonntag, dünge ich halt am Montag. Nach Gefühl einmal in der Woche zu düngen, funktioniert nie im Leben…
So, genug der Theorie.
Erfreuen Sie sich einfach bei diesem schönen Wetter an Ihren gut mit Nährstoffen versorgten Stauden, Gehölzen, Gemüse und an dem sattgrünen Rasen.

Ihre Gärtnermeisterin

Anja Berger

Rosenblüte zum Sommeranfang

Jetzt werden die Tage wieder kürzer, der Höhepunkt im Garten ist erreicht. Aufgrund der Regenfälle empfinde ich es auch nicht ganz so trocken wie letztes Jahr zu Beginn des Sommers.

Die Rosenblüte ist in vollem Gange. Für fast jeden Zweck gibt es eine passende Rose, von Zwergrosen mit nur 30 cm Höhe bis zu 10 Meter hoch werdenden Ramblerrosen. Wichtig ist vor allem die Sortenwahl, damit Sie viel Freude mit den Rosen haben.

Die einmalblühende Ramblerrose’Super Dorothy‘

Diese oft starkwüchsigen und nur einmalblühenden Kletterrosen sorgen für eine zweite Blüte in einem Baum. Aber der Baum muss schon sehr stabil und groß sein, sonst kann ihn die Rose auch zum Umstürzen bringen.

Ich habe unter anderem eine weisse `Bobby James‘ im Garten, die den mittlerweile sehr alten Reneklodenbaum an die Grenze des Ertragbaren bringt. Aber der Duft und das Summen der Bienen im Juni ist unbeschreiblich schön. Im Herbst zieren unzählige kleine Hagebutten diese Rose, worüber nicht nur ich mich freue, sondern auch die Vögel.

Bienenmagnet Ramblerrose’Bobbie James‘
Zweite Blüte im Obstbaum

Wenn Sie regelmäßig bei den öfterblühenden Rosen das Verwelkte ausschneiden, kommen den ganzen Sommer lang neue Blüten nach. Als Regel gilt hier bis auf das erste fünfzählige Blatt zurückschneiden. Obwohl Rosen Tiefwurzler sind und mit der Trockenheit der letzten Jahre super zurecht gekommen sind, treten trotzdem dieses Jahr viele Blattläuse und Pilzkrankheiten an den Pflanzen auf.

Bei den Blattläusen setze ich auf Vögel, Marienkäfer und andere Nützlinge, die sich von ihnen ernähren. Spritzen Sie selbst mit einem nützlingsschonenden Mittel, wandern die Nützlinge ab, da sie nichts zu fressen finden in ihrem Garten. Die Blattläuse kommen aber auf jeden Fall wieder.

Auch ein Garten ist ein hochkomplexes Ökosystem, in dem alles mit allem zusammenhängt und sich vieles von alleine reguliert.

Sind ihre Pflanzen sehr von Mehltau oder anderen Pilzkrankheiten befallen, hilft auch oft ein Rückschnitt. Die geschwächte Pflanze können Sie dann zusätzlich noch mit einem Flüssigdünger stärken.

Der Rasen sollte jetzt regelmäßig, am Besten einmal wöchentlich gemäht werden. Wenn Sie ihn noch nicht wieder gedüngt haben, sollten Sie das auch nachholen (organisch-mineralischer Rasendünger).

Sobald es wieder trockener wird, wird der Rasen nicht mehr so tief gemäht. Normalerweise stellen Sie den Rasenmäher in der Sonne auf 3 bis 4 cm und in schattigeren Flächen auf 5 bis 7 cm Höhe ein. Wenn es längere Zeit trocken ist, sollte er überall auf 7 cm gelassen werden, so vertragen die Gräser die Trockenheit besser.

Noch ein Tipp zum Gießen und Trockenheit. Gießen Sie frisch gepflanzte Pflanzen im ersten Jahr lieber selten und dafür viel ( 20 Liter pro Quadratmeter). So erziehen sie die Wurzeln dazu, in die Tiefe zu gehen. Behalten Sie bitte im Hinterkopf, dass man die Pflanzen auch verwöhnen und verziehen kann und diese dann nie ohne zusätzliche Bewässerung auskommen können.

Es gibt etliche Gehölze und Stauden, die, einmal eingewachsen, ohne zusätzliche Bewässerung selbst in trockenen Sommern auskommen. Ich berate Sie da gerne.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommeranfang und viel Genuss im Garten.

Ihre Gärtnermeisterin

Anja Berger

Genießen Sie Ihren Garten