Wenn die Schneeglöckchen läuten…

Die Tage werden merklich länger, aber der viele Regen macht noch nicht wirklich Lust auf Gartenarbeit.

Das ist aber auch nicht schlimm, weil es noch sehr früh im Gartenjahr ist.

Das Einzige, was jetzt wirklich gemacht werden muss, ist das Düngen der ausgetriebenen Blumenzwiebeln. Gerade die etwas größeren Geophyten wie Narzissen, Tulpen oder der Zierlauch, brauchen in ihrer kurzen Vegetationszeit genügend Nährstoffe, um nach der Blüte genug Energie zurück in die Zwiebel einzulagern. Sonst könnte die nächste Blüte im Frühjahr 23 ausfallen.

Am Besten nehmen Sie sich einen Eimer mit einem organischen Dünger (meine Empfehlung) und streuen gezielt alle Blumenzwiebelaustriebe ab.

Blumenzwiebeln im Februar düngen

Außerdem ist jetzt im Februar die beste Zeit, um die meisten Gehölze zu schneiden.

Sträucher werden besser nur ausgelichtet, anstatt in der Höhe eingekürzt. Das heißt, bei Sträuchern, die aus dem Boden viele neue Triebe bilden, wie z.B. Forsythie, Hartriegel, frühblühende Spiersträucher, Weigelien, werden jetzt je nach Wuchs zwei bis fünf alte Triebe ganz unten weggenommen.

Gehölzschnitt auslichten

Zaubernüsse, Blütenhartriegel und auch Magnolien sollten überhaupt nicht geschnitten werden.

Wem im Garten jetzt Farbe fehlt, sollte sich einen Winterblüher pflanzen.

Ich genieße noch ein wenig die Ruhe vor dem großen Staudenrückschnitt und freue mich an den Schneeglöckchen.

Ihre Gärtnermeisterin

Anja Berger

Ein neues Gartenjahr beginnt…

Es ist Anfang Januar und die meisten denken noch nicht mal an ihren Garten.

Es ist zwar nicht kalt, aber ungemütlich. Trotzdem sollte ein gut geplanter Garten an jedem Tag im Jahr seinen Besitzer nach draussen locken.

Es ist klar, daß ich im Januar nicht die Blütenfülle des Sommers habe, aber es gibt einige Pflanzen, die jetzt blühen.

Zum Beispiel der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum), der aufgebunden als Kletterpflanze bis zu 2,5 Meter hoch werden kann. Die gelbe Blüte beginnt im Dezember und kann bis zum März andauern. Ich habe einen Winterjasmin in einem großen Topf mit Rankgerüst, den ich, sobald die Blüte beginnt, an den Hauseingang stelle. So kann ich mich jeden Tag dran erfreuen. Überhaupt sollten alle Winterblüher nicht in die hinterste Ecke im Garten gepflanzt werden, sondern entweder schön vor ein Fenster oder beim Autostellplatz.

Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)

Außerdem gibt es viele Gehölze, die entweder eine schöne Rindenfärbung oder eine interessante Rindenstruktur aufweisen. Beim Zimtahorn (Acer griseum) löst sich nach Jahren die rotbraune Rinde in Fetzen vom Stamm. Das sieht natürlich besonders spektakulär aus, wenn der Großstrauch (bis zu 5 Meter Höhe) von hinten von der Sonne beschienen wird.

Zimtahorn (Acer griseum)

Da ich aber im Herbst fast gar nichts in meinen Staudenbeeten abschneide, erfreue ich mich auch immer noch an tollen Samenständen und Wintersilhouetten. An den Samen picken übrigens auch viele Vögel und in den welken Stängeln können viele Insekten überwintern.

Die einzigen Arbeiten, die jetzt im Garten zu tun sind, sind folgende:

Regentonnen vor Frostperioden immer entleeren

Den Rasen von Herbstlaub befreien, da das Gras sonst darunter schimmelt.

Sobald die ersten Blumenzwiebeln austreiben, sollten diese gezielt mit einem organischen Dünger gedüngt werden. Am wichtigsten ist das bei den großblumigen und prächtigeren Zwiebeln wie Tulpen oder Narzissen, aber auch Schneeglöckchen oder Krokusse freuen sich über eine dünne Schicht Kompost.

Düngung beim Austrieb der Blumenzwiebeln im zeitigen Frühjahr nicht vergessen!!

Ansonsten sollten Sie Pläne machen, was im Garten alles umgestaltet werden kann. Wo waren Blühpausen? Welche Pflanzen haben in den letzten beiden Sommer als erstes schlapp gemacht? Welche Farben haben zusammen gepasst und welche nicht? Möchten Sie mehr Beerensträucher ? Oder vielleicht einen Obstbaum?

Ich wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Januar und bald beginnen die Schneeglöckchen zu blühen.

Ihre Gärtnermeisterin

Anja Berger