Der Mai hat begonnen und Ende April hat es wenigstens ein wenig bei uns geregnet.
Ich empfehle immer, irgendwo im Garten einen Regenmesser aufzustellen, damit man ein Gefühl für die Regenmenge bekommt. Bei mir waren es in der letzten Aprilwoche 28 Liter pro Quadratmeter. Nicht schlecht, hätte aber mehr sein können.
Die Pflanzen sind jedenfalls über Nacht doppelt so groß geworden und auch der Rasen ist gewachsen.
Wenn Sie viel Moos im Rasen haben, sollten Sie versuchen, die Ursache dafür zu finden.
Entweder ist ihre Rasenfläche zu sehr beschattet, was man aber meistens nicht wirklich ändern kann.
Wenn dies der Fall ist, sollten Sie den Rasenmäher sehr hoch einstellen und zwar auf 5 bis 7 cm.
Ein anderer Grund für Moos im Rasen ist Staunässe. Dies zu beheben ist auch nicht so einfach.
Manchmal hilft es regelmäßig, Lavagranulat auszustreuen, welches mit der Zeit eingeregnet wird und so den Boden lockert. Bei kleineren Flächen können Sie auch mit einer Metallstange Löcher in die Rasenfläche schlagen und diese mit Kies oder Lavagranulat auffüllen. Mit viel Glück haben Sie so die Verdichtung im Boden etwas aufgebrochen und das Wasser kann wieder ablaufen.
Moos entsteht aber auch, wenn der Säuregehalt des Bodens zu niedrig ist. Dies kann ich vor Ort auch mit einem pH- Wert Messgerät feststellen. Sollte er zu niedrig sein, kann im Winter gekalkt werden. Bitte nie auf Verdacht kalken, denn, wenn zu viel gekalkt wird, wird der Humus im Boden abgebaut und der Boden verarmt. Ein Gärtnersprichwort lautet: ,,Kalk macht reiche Väter und arme Söhne“, weil der Boden dann auf Dauer verarmt.
Weiterhin ist es wichtig, dem Rasen regelmäßig Nährstoffe in Form von Rasendünger zuzuführen. Nur so können die Grashalme gut wachsen und sich gegen das Moos und Unkraut durchsetzen.
Jetzt kommt noch ein Tipp, den viele nicht hören wollen: Einmal wöchentlich mähen!
Dadurch verzweigen sich die Halme besser und die Grasnarbe wird dichter. Rasenschnitt dünn ausgestreut ist ein hervorragender Mulch für Gemüsebeete oder unter Hecken und Gehölzen. Aber nur dünn verwenden, sonst kann die Schicht faulen.
Jetzt steht einem perfekten, satt grünen Rasen nichts mehr im Weg.
Ansonsten finde ich, explodiert der Garten gerade und es blüht schon so viel.
Die Maiglöckchen (Convallaris majalis) duften und gehören für mich einfach zu diesem Monat dazu.
Die Staude ist hochgiftig und da sie im Herbst knallrote Beeren hat, auch nicht gerade ungefährlich für Kinder. Der Standort ist Halbschatten. Maiglöckchen vermehren sich stark durch Rhizome, also muss der Platz gut bedacht sein. Aber sie kommen auch mit Trockenheit sehr gut zurecht.
Die spätesten Narzissen in meinem Garten sind die Dichter- oder Pfauenaugennarzissen (Narcissus poeticus var. recurvus). Diese Schönheit duftet sogar und verlängert die Narzissensaison bis in den Mai hinein.
Wichtig ist, dass sie im Frühjahr beim Austrieb gedüngt wird und direkt nach der Blüte vom Blütenstand befreit wird, damit die Kraft zurück in die Zwiebel fließt und sich Tochterzwiebeln bilden können. Auf diese Weise werden es mit den Jahren immer mehr.
In einem Kundengarten wächst diese Kombination mit den Hasenglöckchen ( Hyacinthoides non-scripta) unter einem ziemlich großen Walnussbaum.
Im Frühjahr ist die Fläche darunter ein einziger Traum. Erst kommen Schneeglöckchen und Krokusse, dann der Bärlauch, der von Vergißmeinnicht, Dichternarzissen und dem Hasenglöckchen begleitet wird. Sobald das Blätterdach der Walnuss geschlossen ist, wird die Stelle zu einem schattigen Sitzplatz.
Herrlich der Mai, oder?
Ich wünsche Ihnen viel Freude im Garten und ab und an einen leichten Landregen.
Ihre Gärtnermeisterin
Anja Berger